90 Jahre Gasthof Hünnies

Über zwei Jahrzehnte zapft Frank Hünnies schon bei Menden à la carte das frische Pils von Veltins. Die Kunst am Zapfhahn liegt ihm wahrscheinlich im Blut, denn er führt das Haus „Hotel und Gasthof Hünnies“ in Lendringsen bereits in der dritten Generation.

Gefeiert wird das 90jährige Gründungsjubiläum des aus einer Schnapsbrennerei und einer Landwirtschaft hervorgegangenen Betriebes in diesem Jahr am 31. Oktober. Gedacht wird dabei natürlich auch des Gründers Ludwig Hünnies, Jahrgang 1889, der in diesem Jahr seinen 127. Geburtstag feiern würde. Auch Ludwig Hünnies II., geboren 1928, prägte das Traditionshaus mit viel Einsatz und Geschick.

Ulla Kunert und Frank Hünnies

Ulla Kunert und Frank Hünnies

Heute liegt der Betrieb in den Händen von Frank Hünnies und seiner Lebensgefährtin Ulla Kunert. Bereits seit 1988 ist der Enkel des Gründers im Betrieb. Doch nichts blieb über die neunzig Jahre des Bestehens so, wie es war. Zwei Kriege, Inflation und Zeiten, in denen das Geld bei den Gästen knapp war, mussten überstanden werden. Doch mit viel Geschick steuerten die Gastwirte das Schiff durch stürmische Zeiten.

Viele Veränderungen hat das Haus miterlebt. 2008 wurde die in die Jahre gekommene Theke mit einem symbolischen Trauerakt aus den Räumen getragen und von Pastor Rupert Bechheim ausgesegnet.

Frank Hünnies als Kind mit seinen Geschwistern vor der Theke, die im Jahr 2008 ehrenvoll verabschiedet wurde.

Frank Hünnies als Kind mit seinen Geschwistern vor der Theke, die im Jahr 2008 ehrenvoll verabschiedet wurde.

„In früheren Jahren konnte eine Gaststätte noch allein vom Getränkeausschank leben. Die Menschen waren weniger anspruchsvoll und wir hatten viele Arbeiter aus den umliegenden Fabriken als Gäste“, erzählt Frank Hünnies aus der Zeit, die er noch im jugendlichen Alter miterlebt hat. Damals wurde freitags der Lohn bar ausgezahlt. Beim anschließenden sogenannten Lohntütenball landete so manche Mark bei Hünnies in der Kasse.

Manche Traditionen wie Früh- und Dämmerschoppen verschwinden heute. Doch das Haus Hünnies hat sich immer wieder dem Wechsel der Zeit angepasst. So ist heute das À-la-carte-Geschäft sehr wichtig geworden. Aus der Küche kommt neben Traditionellem auch Modernes. Frische Zutaten sind bei den Gästen gefragt. Saisonale Gerichte mit regionalen Produkten sind sehr beliebt. „Auch in der Küche nehmen wir neue Trends auf“, so Ulla Kunert, die Lebensgefährtin von Frank Hünnies. „Trotz aller Veränderungen – bei uns gibt es noch einen richtigen Tresen, der immer noch gerne angenommen wird“, freut sich Frank Hünnies. Als neue Tradition hat sich das Thekenfest entwickelt. Es findet jedes Jahr mit Livemusik der bekannten Mendener Hurricanes statt. So wird der letzte Freitag im Juni zu einem kleinem Open-Air-Festival. Hacienda, Wintergarten und Kaminzimmer sowie der Saal erstrahlen in frischem neuen Ambiente und laden auch größere Gesellschaften ein.

Auch in diesem Jahr wird Frank Hünnies bei Menden à la carte mit seiner Mannschaft sein Können am Zapfhahn wieder unter Beweis stellen und das frische Veltins sowie deren neue Spezialität „Grevensteiner“ in vollendeter Form in die Gläser bringen.

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